Tübinger Initiative gegen die geplante Bioethik-Konvention

Dr. Rolf J. Lorenz, Erlenweg 40, 72076 Tübingen Tel.: 07071-600111; FAX: 07071-930479


Verschiedenes

Anlage zum 16. Zirkular

Institute, Vereine und Initiativen

Im Oktober 1998 wurde das "Institut für Deutsches, Europäisches und Internationles Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik der Universitäten Heidelberg und Mannheim" gegründet. Mit sechs Universitätsprofessoren (Jura) aus beiden Hochschulen als Direktoren, 14 wissenschaftlichen Hilfskräften, einer Bibliothekarin und einer Verwaltungskraft gehört es zu den größten universitären Einrichtungen in Deutschland, die sich mit Bioethik befassen. Seine Arbeit ist bewußt in das biotechnische Umfeld im Rhein-Neckar-Dreieck eingebettet, die Kooperation mit Institutionen und Firmen der BioRegion Rhein-Neckar (Gentechnik, Genomanalyse, Bio-Informatik) ist fester Bestandteil des Konzeptes. Aufgabe ist die "integrative Forschung und Lehre" auf den im Titel genannten Fachgebieten. Es soll sichergestellt werden, daß sich "das Recht in ständiger Rückbindung an die fachlichen Gegebenheiten und Erkenntnisse der Medizin entwickelt". Auch sollen "die Entwicklungen und Kompetenzen der EU im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens und die gesundheitspolitische Integration kritisch beobachtet, mitgestaltet und weiterentwickelt werden. Die Grundausstattung für Haushalts- und Personalmittel wird aus dem baden-württembergischen Landeshaushalt finanziert. Zur Unterstützung der Forschungsprojekte wurde ein Förderverein mit Mitgliedern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft gegründet.

Anschrift: Kaiserring 10-12, 68161 Mannheim. Tel.0621-292 8428, Fax: -292 8452, E-Mail: medrecht@rumms.uni-mannheim.de. Dort kann eine (lesenswerte) Informationsbroschüre angefordert werden.

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In Hamburg wurde das PEI (: Pädagogisch-ethisches Institut in der Ev. Stiftung Alsterdorf) gegründet. Ziel ist, die bioethische Debatte möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Dies ist möglich durch Bündelung der Fachkompetenz von Mitarbeitern aus verschiedenen Disziplinen und Berufen (Biologie, Medizin, Pflege, Psychologie, Sozialpädagogok, Technik, Theologie). Mit geeigneten didaktischen Methoden und Medien werden die ethischen Probleme der Gentechnik, Pränataldiagnostik, Forschung an Menschen, Sterbehilfe usw. vermittelt. Angeboten werden: ein Fachbibliothek, Videothek, Beratung und Mitarbeit bei Unterrichtsprojekten vor Ort für Schule und Erwachsenenbildung (z.B. Studientage, Seminare), Vermittlung von Referenten, Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch.

Kontaktadresse: Pastorin Dr. Esther Bollag, Haus Goldener Apfel, Dorothea-Kast-Str. 3, 22292 Hamburg. Tel.: 040-50 77 36 84 und -514 18 75. Fax: -514 18 75.

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Gründung eines "Wissenschaftlichen Instituts für Ethikfragen GmbH" wird gegenwärtig vorbereitet durch folgende Verbände:

- Verband für Anthroposophische Heilpädagogik, Sozialtherapie und Soziale Arbeit e.V., Echzell-Bingenheim,
- Verband kath. Einrichtungen und Dienste für lern- und geistigbehinderte Menschen e.V., Freiburg,
- Bundesverband Evangelische Behindertenhilfe e.V. (BEB), Stuttgart,
- Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V., Marburg.

Diese Verbände repräsentieren (nach eigenen Angaben) über 90% der Angebote für geistig behinderte Menschen. Gegenstand des Unternehmens "ist die Beobachtung, Förderung, Durchführung und Publizierung von Wissenschaft und Forschung mit ethischer Relevanz". Es definiert seine Arbeitsweise "als Verwirklichung des menschlich Möglichen

- in kritischer Durchdringung der sozialen und biologischen Tatsachen und Fragen
- vor dem Hintergrund historischer Reflexion
- unter der Voraussetzung eines einfühlenden gegenseitigen Verstehens und seiner Grenzen."

Zugleich soll ein Verein "Forum zukunftsfähige Ethik e.V." gegründet werden, dessen Aufgabe darin gesehen wird, "die Idee eines Netzwerkes unter denjenigen Personen, Personengruppen und Verbänden zu fördern, die an einer unter ethischen Gesichtspunkten kritischen Beobachtung und Begleitung der Biowissenschaften beteiligt sind".

Nach zwei schon durchgeführten Vorbereitungstreffen in Hamburg und Kassel findet ein weiteres Treffen statt
       am 27.Oktober, 11 Uhr, im Anthroposphischen Zentrum Kassel.

Die Gründungsversammlung für Institut u. Verein ist vorgesehen
       am 17.und 18.Dezember 1999 im Hotel-Restaurant Kolpinghaus Fulda, Goethestr.13, 36043 Fulda.
Beginn: 17.12., 14 Uhr, Ende: 18.12., 16 Uhr.

Auskünfte und Unterlagen können angefordert werden bei: Dr.Michael Wunder, Himmelstr.26, 22299 Hamburg, Tel.: 040-510 442, Fax: -511 13 54.

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Die "Münchner Initiative gegen die Menschenrechtskonvention zur Biomedizin" hat unter der Adresse http://www.myweb.de/bioethik eine Homepage eingerichtet. Dort ist u.a. ein umfangreiches Videoarchiv mit Filmen zur Bioethik-Konvention, Humangenetik etc. aufgelistet. Gegen Unkostenerstattung können Kopien von Videos bestellt werden. Sprecher der Initiative ist: Christian Frodl, Luitpoldstr. 9, 82110 Germering, Tel./Fax: 089-83 77 55. E-Mail: FRODL@GMX.DE

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Der "Arbeitskreis Bioethik Braunschweig" sammelt Ankündigungen für Veranstaltungen zum Thema "Bioethik" im weitesten Sinne und gibt monatlich eine einschlägige "Vorausschau Tagungen, Vorträge, Kongresse" heraus, die ein überaus eindrucksvoller Spiegel des anhaltenden starken öffentlichen Interesses an diesen Themen in Deutschland und im europäischen Ausland ist. Die Recherchen zu dem Veranstaltungskalender sind teilweise aufwendig; dennoch gibt es eine (unbekannte) Dunkelziffer von Ereignissen, die nicht zur Kenntnis der Sammler gelangen. Daher ergeht die Bitte an alle Zirkularempfänger, den Braunschweiger AK über entsprechende Ankündigungen zu informieren. Kontaktadressen: Martin Vogt, Gerstäcker Str.23, 38102 Braunschweig, Tel.: 0531-794 474; Angelika Wessel, Wedderkopsweg 4, 38118 Braunschweig, Tel./Fax: 0531-506 515.


Veranstaltungen

5.-8. Okt. 1999: "Interreligiöser Dialog in der Bioethik" in Tübingen. Veranstalter: Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V. (DIFÄM). Je zwei namhafte Mediziner und Ethiker der fünf grossen Weltreligionen (Buddhismus, Hinduismus, Islam, Judentum und Christentum) diskutieren Kernfragen der Gesundheitsethik im internationalen Kontext (Familienplanung, Sexualethik vor dem Hintergrund von HIV/AIDS, der grundsätzliche Wert des Lebens u. die Ungerechtigkeit in der Verteilung von Ressourcen). Das DIFÄM arbeitet als Fachstelle für christliche Gesundheitsarbeit eng mit kirchlichen Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Nichtöffentliche Tagung. Anfragen unter: Tel. 07071-206 520, Fax: -206 510, E-Mail: difaem@cityinfonetz.de .

29.-30. Okt. 1999: "Forschung am Menschen - Versprechen und sozialpolitische Realität", im Haus der Ev. Kirche, II.Hagen 7, 45127 Essen (behindertengerecht). Veranstalter: BioSkop e.V. Essen, Heinrich Böll Stiftung NRW, Behindertenref. des ev. Stadtkirchenverbandes Essen, KISS (Kontakt- u. Informationsstelle für Selbsthilfe) Minden, H. Arendt Bildungswerk Essen. Tagungsgebühr 50 DM (Ermäßigung auf Anfrage). Anmeldung bei: BioSkop e.V., Bochumer Landstr.144a, 45276 Essen, Tel.: 0201-5366 706, Fax: -5366 705.

29.-31. Okt.1999: "Gentechnik: Herausforderung für Ethik, Recht und Politik - Beispiel 'Medizinische Forschung'". Ev. Akademie Arnoldshain. Vorträge über: "Was können wir wissen?", "Was dürfen wir hoffen?", "Was sollen wir tun?". Gesprächskreise über wissenschaftlich- methodologisch, ethische und rechtlich-politische Aspekte der Gentechnik; einen Schwerpunkt bildet die 'Bioethik-Konvention'. Offene Podiumsdiskussion über "Gentechnik - Mehr Chancen als Gefahren?" Beginn: 29. Okt. 18.30; Ende: 31. Okt. 12.30. Tagungskosten (incl.Unterkunft u. Verpflegung) 170 DM (erm. 85 DM). Schriftliche Anmeldung an. Ev. Ak. Arnoldshain, Martin-Niemöller-Haus, 61389 Schmitten, Tel.: 06084-944 126, Fax: -944 138, E-Mail: EvAkademie@t-online.de

19.-21. Nov. 1999: "In Würde sterben - Biotechnik und ethische Verantwortung am Lebensende", 2.öffentliche Arbeitstagung zu Themen der Ethik-Charta in Wittekindshof, Bad Oeynhausen. Das Programm sieht 7 Arbeitskreise zu speziellen Einzelthemen und 3 Podiumsveranstaltungen vor: "Der Hirntod ist nicht der Tod des Menschen", "Patientenverfügung - welche Verbindlichkeit soll sie haben?", "Kann Töten Gnade sein?". Teilnahmegebühr 150 DM (erm. 90 DM). Anmeldung bis 10. Nov. bei Frau D. Kruzel, Wittekindshof, Zur Kirche 2, 32549 Bad Oeynhausen, Tel.: 05734-61 2020, Fax: -61 1190, Auskunft: -61 1040.

26. Nov. 1999: BIOETHIK-FORUM - ein überregionales Netzwerke-Treffen beim Diakonischen Werk Württemberg e.V. in Stuttgart (13.30 - 17.00 Uhr): Wo stehen wir? Wie geht es weiter? Was können wir (noch) tun? Siehe Einladung!

17. und 18. Dez. 1999: Gründungsversammlung für ein "Wissenschaftliches Institut für Ethikfragen GmbH" und ein Netzwerk "Forum zukunftsfähige Ethik e.V." in Fulda (Siehe Einzelheiten weiter oben).


Bücher und Zeitschriften

Ammermann, Norbert: Die Menschenrechtskonvention zur Biomedizin (Bioethik-Konvention) - eine kritische Handreichung. Theol.-ethische Schriften zur Diakonie, 80 S., 1999. Zu beziehen bei: Diak. Werk der Ev. Kirche von Westfalen, Landesverb. der Inneren Mission e.V., Friesenring 32/34, 48147 Münster.

Bach, Ulrich und de Kleine, Andreas (Hrsg.): Auf dem Weg in die totale Medizin? Eine Handreichung zur "Bioethik"-Debatte, 169 S. Neukirchener Verlag 1999.

Krebs, Renée: Bioethik kontra Menschenwürde - gleiche Menschenrechte für alle. Info-Booklet zum Thema "Bioethik" leicht lesbare Form für Menschen mit geistiger Behinderung. 60 Seiten. Zu beziehen bei: Netzwerk-Artikel 3 e.V., Kranterweg 1, 13503 Berlin, Tel.: 030-431 7716, Fax: -436 4442. Preis: 12 DM (incl.Porto).

Kraus, Wolfgang; Altner, Günter u. Schwarz, Meier (Hrsg.): Bioethik und Menschenbild bei Juden und Christen - Bewährungsfeld Anthropologie. 194 S., Neukirchener Verlag, DM 39,80.

Fischbeck, Hans-Jürgen (Hrsg.): Leben in Gefahr? Von der Erkenntnis des Lebens zu einer neuen Ethik des Lebendigen. 213 S., Neukirchener Verlag, DM 39,80.

Biomedizin - Eine (ethische) Gratwanderung. Informationen Nr. 345 (Juli 1999) des Bischöflichen Ordinariats Rottenburg-Stuttgart. 44 S. (DIN A4). Zu beziehen bei: Bärbel Deifel-Vogelmann, Postf.700137, 70571 Stuttgart, Tel.: 0711-9791 261, Fax: -9791 154.

Präimplantationsdiagnostik und deren Folgen/Sorgerecht der Eltern - Behandlungspflicht der Ärzte. Materialien 3/99 der Ev. Akademie Bad Boll (Medizin-ethisches Forum), 73 S. (DIN A4). Zu beziehen bei: Ev. Akademie Bad Boll, Akademieweg 11, 73087 Bad Boll. Tel.: 07164-79212, Fax: -79440, 20 DM.

LEBENSFORUM - Zeitschrift der Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA). Erscheint vierteljährlich, Jahresabo 24 DM. Anschrift: Verlag ALfA e.V., Ottmarsgäßchen 8, 86152 Augsburg. Tel.: 0821-512031, Fax: -156407, http://www.alfa-ev.de .

DAS PARLAMENT, Themenausgabe "Ethik in Wissenschaft und Technik", 49. Jg/Nr. 23, Bonn, 4. Juni 1999. Zu beziehen bei: Paulinus-Druckerei GmbH, Fleischstr. 62-65, 54290 Trier. Tel.: 0651-979 9181, Fax: -979 9153.

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