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13. Dezember 1999

Tierschutz:

Geht die Auseinandersetzung mit den Denkmalpflegern in die nächste Runde?

Die Biber knabbern wieder an der Bärenfrage

Die Biber lassen wieder mal die Bären tanzen. Und die Auseinandersetzung zwischen Tier- und Denkmalschutz geht allem Anschein nach in die nächste Runde.

HELMUT SCHNEIDER

Seit gut zwei Jahren hat sich die ¸¸Aktionsgruppe Biber'', eine Ulmer Tierschutzorganisation, intensiv der Ulmer Bären angenommen und damit den Umstand aufs heftigste kritisiert, dass die zur Volksbelustigung in der Friedrichsau gehaltenen braunen Brummer alles andere als artgerecht untergebracht seien.

Die Ulmer Bärenfrage fand Eingang in Debatten des Gemeinderates, in viele Schlagzeilen und noch mehr Leserbriefe dieser Zeitung und nicht zuletzt auch in 7000 Unterschriften besorgter Bürger, die den strengen Betonzwinger in ein artgerechtes Freigehege erweitert wissen wollen.

Womit sie allerdings den Denkmalschützern ins Gehege kamen. Denn die Erweiterung zielt auf das Fort Friedrichsau, Teil der historischen Ulmer Festungsanlage, deren Pflege sich ein Förderkreis Bundesfestung e.V. mit viel Engagement zu Herzen genommen hat. Freilaufende Bären als Publikumsattraktion zwischen den alten Wehrwällen - diesen Bären wollen sie sich nicht aufbinden lassen.

Dr. Pedro de la Fuente, rhetorische Speerspitze der ¸¸Biber'', will zwar Tier- und Denkmalschutz nicht unbedingt als Zielkonflikt sehen - allein mit dieser Beschwichtigung hat er die Kuh, respektive die Bären, bis dato auch noch nicht vom Eis geholt. Und weil jetzt, nach geschlagener OB-Wahlschlacht, die Zeit reif wäre, die Verwaltung an das alte Thema zu erinnern, knabbern die Biber wieder an der Bärenfrage.

In einem Schreiben macht de la Fuente den frischgewählten Ulmer Oberbürgermeister darauf aufmerksam, dass seine Stadt neuerdings einen fragwürdigen Superlativ für sich in Anspruch nehmen könne: den nämlich, über die - nach der Sanierung der Augsburger Anlage - schlechteste Bärenhaltung im süddeutschen Raum zu verfügen.

Weiteren Aufschub vertrage das Thema nur dann, wenn die Bären alsbald vom Gemeinderat in ein ¸¸Tierschutzkonzept Ulm'' eingebettet würden. Ein größeres Ganzes schwebt den Bibern dabei vor, das von der Novellierung der Hundesteuer über die Gefahrenbeseitigung für Jungenten in der Blau bis zur Errichtung von Taubenhäusern nach dem Aachener Modell reicht.

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