Südwestpresse 14.Oktober 1999

KOMMENTAR

Bärendienst der "Biber"

von Carolin Stüwe


Prima, dass sich die Tierschützer namens "Biber" für die Erweiterung des Ulmer Bärengeheges einsetzen und Unterschriften sammeln. Jedoch erweisen sie sich mit ihrem übertriebenen Tätigkeitsdrang einen Bärendienst. Sie geben Pressemitteilungen zur Mahnwache am Zwinger heraus, bevor die Veranstaltung von der Stadt überhaupt genehmigt ist, und erpressen das Amt dann mit der Pressemitteilung. Und: Sie hetzen gegen andere Tierschutzorganisationen oder engagierte Privatleute, wenn diese nur das Wort "Tierhilfswerk" erwähnen.

Diese bundesweite Organisation ist umstritten, das gibt sogar deren Geschäftsführer Rüdiger Schmiedel zu. Das ist aber kein Grund, ihn als Vorsitzenden des Bärenhilfswerks zu schneiden, wie es die Gruppe "Biber" tut.

Konkurrenzdenken ist beim Tierschutz fehl am Platze. Sich sachkundig zu machen, steht im Vordergrund. Deshalb sollte sich die Aktionsgruppe schnellstens mit dem thüringischen Bärenpark in Verbindung setzen, bevor sie die Friedrichsau umgräbt.

Der Stadt und vor allem Dr. Peter Laipple könnte es auch nicht schaden, sich bei Spezialisten zu informieren, zumal es in Ulm seit 1957 Zwingerbären gibt.

Die Verantwortlichen haben ja jetzt Zeit genug, sich kundig zu machen, nachdem die Beschlussfassung über die Zukunft der Bären aufs Frühjahr verschoben wurde.

Siehe zweite Lokalseite


Entgegnung unsererseits in einer Rede anlässlich
eines symbolischen Ersten Spatenstichs für die Erweiterung des Bärenzwingers