Vorbemerkungen

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Mein Engagement in Sachen Bioethik und in Sachen Tierschutz gehen auf die gleiche Grundeinstellung zurück: Daß menschlichem Tun ethische Schranken gesetzt sind, die sich nicht mit dem Satz "Machet Euch die Erde untertan" außer Kraft setzen lassen. Insbesondere im Bereich der Tierversuche und der Bioethik wird dies deutlich: Es ist meine Überzeugung, daß manche Forscher, die morgens Mäuse oder Schimpansen zu Tode quälen, sich nachmittags an nicht einwilligungsfähigen behinderten Menschen vergreifen oder vergreifen würden.  Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich von einer Schrift der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) lese, in der ein Kompromiß zwischen dem Grundrecht der Menschenwürde und dem Grundrecht der Forschungsfreiheit gefordert wird. Wenn unsere Gesellschaft so weitermacht, wird nur noch dem eine Menschenwürde zuerkannt wird, der sie sich (notfalls mit einen Anwalt) verteidigen  kann. Den anderen wird sicherlich irgendwann einmal (quasi wegen Dummheit) ihre Menschenwürde, ja sogar ihr Mensch-Sein selbst(!) aberkannt werden. Zum Wohle der Forscher, aber nicht zum Wohle der Menschheit!

Schon das bereits wäre für mich Grund genug, die Tierversuche als Vorstufe zu entsprechenden Menschenversuchen zu verbieten. Ich denke aber darüberhinaus, daß wir nicht das moralische Recht haben, aus eigennützigen und egoistischen Motiven so viel Elend über die Tiere zu verbreiten. Sicherlich haben sich viele Erkenntnisse aus Tierversuchen auch beim Menschen bestätigt: aber daß diese Erkenntnisse nur auf dem Weg über Tierversuche gewonnen werden können, wird zwar gern behauptet, kann aber von niemandem bewiesen werden. Ein Stop aller Tierversuche hätte (da bin ich mir ganz sicher) keinen Stillstand der medizinischen Forschung zur Folge: Es gibt genügend tierversuchsfreie Forschungsansätze, um alle Forscher sinnvoll zu beschäftigen (und sicherlich sogar wesentlich effektiver).

Auch bei der Tierhaltung und bei unserem sonstigen Umgang mit Tieren liegt vieles im Argen. Hier nur einige Stichworte: Käfighaltung von Hennen, Boxenhaltung von Kälbern, Tiermehlverfütterung an Rinder, Schweine, Geflügel..., verbotene und zweifelhafte Futterzusatzstoffe, Tierferntransporte, Herodesprämie, Zoo, Zirkus, Jagd,....  Ganz besonderes Mitleid habe ich mit Masthähnchen, für die ich mich lange nach Kräften, aber vergeblich eingesetzt habe. Für mich sind es die ärmsten unter den sog. Nutztieren, doch nicht einmal unter Tierschützern hat sich dies richtig herumgesprochen.

Ausdrücklich möchte ich allerdings betonen, daß es im Bereich der Tierversuche (wie in den anderen Bereichen) auch Menschen gibt, die sich ernsthafte Gedanken machen um die Tiere, mit denen sie es zu tun haben, und die sich redlich um ihre bestmögliche Schonung bemühen. Ich möchte ihnen dafür danken und sie gleichzeitig bitten, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen.

Eigentlich gäbe es noch ein weiteres Thema, mit dem ich mich befassen würde, wenn ich nur etwas Zeit dafür hätte: die Gentechnik. In meinen Augen passiert uns jetzt mit der Gentechnologie das, was der Menschheit vor 50 Jahren mit der Atomtechnik passiert ist und wovor uns Dürrenmatt in seinem Stück "Die Physiker" gewarnt hat. Vielleicht wird es kein Hiroshima und kein Nagasaki der Gentechnologie geben, aber es wird bestimmt ein Tschernobyl geben! Und erst da wird ein hochrangiger Politiker wie einst Gorbatschow sagen: "Wir sind Geiseln einer schrecklichen Technik"... Dann werden wir aber das Rad der Zeit nicht mehr aufhalten können. Heute wäre es an der Zeit unsere Forscher aufzuhalten; weltweit in einer Konvention!


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Pedro.de.la.Fuente@bn-ulm.de

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