Aktionsgruppe Biber
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Umfrage zur
Ulmer Gemeinderatswahl 1999
zum Tierschutz
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Antworten von Kandidat
Markus Kienle
(Bündnis 90 / Die Grünen, Listenplatz 2)
Anita Binder, Markus Kienle, Birgit Schäfer- Oelmayer, Jürgen
Filius, Adi Hübel, Siegfried Häussler, Ulrike Lambrecht
Sehr geehrter Herr de la Fuente,
anbei erhalten Sie unsere Antworten auf ihre Fragen vom 23.8.1999. Durch
die Urlaubszeit ergab sich leider eine Verspätung.
Tierschutz
allgemein:
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Während alle anderen
Bundestagsfraktionen die Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz
befürworten, haben Teile der CDU/CSU-Fraktion noch Bedenken dagegen.
Wie ist Ihre Meinung?
Wir sind für die Verankerung des Tierschutzes
im Grundgesetz.
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Viele Tierschutz-Vorschriften
der EU sind als Kompromiß zwischen den Interessen mehrerer Länder
aus unserer Sicht viel zu lax, doch ist es stets möglich, national strengere
Vorschriften zu erlassen. Wären Sie dafür, daß Deutschland
beispielsweise bei der Geflügelhaltung oder bei Tiertransporten strengere
Vorschriften erläßt?
Wir setzen uns für strengere Vorschriften bei
der Geflügelhaltung und Tiertransporten ein. Anbei erhalten Sie noch
eine Broschüre von Bündnis 90/ Die Grünen zum Thema Tierschutz
allgemein.
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Stellen Sie sich als Wahlplakat
ein Bild von Ihnen vor mit einem Tierschutz-Wahlslogan. Wie würde Ihr
Slogan lauten?
(keine Antwort)
Tierschutz kommunal:
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Der Ausbau des derzeitigen Bärenzwingers zu einem
Freigehege, das diesen Namen auch verdient, wird derzeit von 34 der 40
Stadträte unterstützt. Außerdem haben wir über 6000
Unterschriften von Bürgern gesammelt. Der Denkmalschutz ist
grundsätzlich mit unseren Vorschlägen einverstanden. Sind Sie auch
für eine Erweiterung des Zwingers nach hinten hin in den Innenraum des
Fort Friedrichsau?
Wir sind für die Erweiterung des Bärenzwingers
nach Hinten in den Innenraum des Forts Friedrichsau und setzen uns für
eine Bereitstellung der dafür notwendigen Finanzen ein. Eine Verbindung
mit dem, für den dringend notwendigen Ausbau des öffentlichen
Nahverkehrs zurückgelegten Finanzmitteln können wir allerdings
nicht erkennen.
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Die Stadt Ulm hat Rücklagen
in Höhe von 17 Millionen DM, die sie ursprünglich für die
neue Straßenbahn ausgeben wollte (und die jetzt wohl hauptsächlich
für den anderweitigen Ausbau des Nahverkehrs verwendet werden sollen).
Sind Sie angesichts dieser Tatsache der Meinung, daß sich die Stadt
Ulm den Ausbau des Bärenzwingers nicht leisten kann, der nach uns
vorliegenden Kostenschätzungen größenordnungsmäßig
500 000 DM, also 3% von obiger Summe, kosten dürfte?
(siehe Frage 5)
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In Heidelberg und Leimen (und
vielleicht auch anderswo) gilt für Hunde aus dem Tierheim eine zeitlich
befristete Hundesteuer-Befreiung. Wären Sie mit einer Hundesteuer-Reform
mit folgenden Eckwerten einverstanden:
- zeitlich befristete Hundesteuer-Befreiung für Tierheim-Hunde, z.B.
für 3 Jahre
- gleicher Steuersatz für Zweit-, Dritt- usw. -Hunde (statt doppeltem
Satz)
- keine Steuervergünstigungen bei gewerblich gehaltenen Hunden einschl.
solchen von Züchtern?
Eine zeitlich befristete Hundessteuer- Befreiung
für Tierheimhunde können wir uns durchaus vorstellen. 3 Jahre halten
wir allerdings für zuviel. Die Abschaffung der Steuervergünstigung
bei gewerblich gehalteten Hunden einschl. solchen von Züchtern findet
unsere Zustimmung.
Wir setzen uns darüber hinaus für die Aufstellung
von Hundekotautomaten ein und sind im Gegenzug für die konsequente
Verhängung von Bußgeldern für Hundehalter, wenn anfallender
Hundekot nicht beseitigt wird und die Anleinpflicht mißachtet wird.
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Das Tierheim in Ulm arbeitet
seit Jahrzehnten am Rande des Ruins, nicht weil schlecht gewirtschaftet wird,
sondern weil eine einigermaßen anständige Unterbringung der Tiere
seinen Preis hat. In letzter Zeit sind zwar die Zahlungen der Städte
und Landkreise ans Tierheim erhöht worden, sind Sie dennoch für
eine weitere Verbesserung der städtischen Hilfe, beispielsweise durch
Erlassen oder Rückspenden der Müllgebühren oder der Gebühren
für Strom/Wasser?
Wir sind für die angemessene Finanzierung
des Ulmer Tierheims - dies ist im Übrigen eine Pflichtaufgabe der
öffentlichen Hand - im Sinne der Haushaltsklarheit und Wahrheit halte
ich das Erlassen von Müllgebühren oder der Gebühren für
Strom und Wasser für keinen guten Weg. Der jährliche Zuschuß
muß nach den Notwendigkeiten und der notwendigen Kosten ausgehandelt
werden. Allerdings bedeutet dies auch eine angemessene Beteiligung der Gemeinden
des Alb-Donau-Kreises.
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Die Katzenhilfe Ulm/Neu-Ulm
trägt durch ihre Kastrations- und Sterilisationskampagnen von wilden
Katzen dazu bei, die Zahl der Katzen in Ulm und Neu-Ulm zu verringern und
das Tierheim zu entlasten, ohne einen Pfennig Zuschüsse von kommunaler
Seite zu bekommen. Halten Sie einen solchen präventiven Ansatz für
unterstützungswürdig?
Wir können uns an keinen entsprechenden
Antrag der Katzenhilfe Ulm/Neu-Ulm erinnern . Falls hier entsprechender Bedarf
besteht, muß dieser formuliert werden und in den entsprechenden Gremien
diskutiert werden. Zu prüfen wäre dann auch, ob eine Verbindung
mit der Arbeit des Tierheims sinnvoll wäre.
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Die derzeitige Führung
der Blau im Stadtbereich birgt für Jung-Enten tödliche Gefahren.
So dürfte dieses Jahr kein einziges Entchen im Fischerviertel überlebt
haben. Würden Sie für ein kleines "Stadtqualitätsprogramm"
für Enten eintreten, d.h. für eine systematische Beseitigung von
Gefahrenstellen und evtl. für die Errichtung von Brutinseln?
Das Problem war uns bisher nicht bekannt. Wir bitten
um detailliertere Informationen, damit dem Problem gegebenenfalls nachgegangen
werden kann. Insgesamt ist uns die Sanierung der Blau und vor allem die
Renaturierung der Blau und der Blauufer ein wichtiges Anliegen.
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Taubenkot ist
nachgewiesenermaßen kein besonderes hygienisches Problem, aber trotzdem
ein Problem. Viele Städte, darunter auch Ulm, versuchen, es mit einem
Taubenfütterungsverbot zu lösen. Tierschützer treten hingegen
für die flächendeckende(!) Einrichtung von Taubenhäusern (z.B.
in Schulen, Parkhäusern und anderen städtischen Gebäuden)
in denen Geburtenkontrolle dadurch betrieben wird, daß in den Nestern
echte Eier durch Gipseier ausgetauscht werden. Würden Sie im Fall Ihrer
Wahl einen derartigen Vorschlag unterstützen?
Wir halten Taubenkot für ein immenses, auch
hygienisches Problem und würden einem Versuch mit Taubenhäusern
durchaus zustimmen. Wir bitten um entsprechende
Informationen.
Allerdings bitten wir die Tierschützer
ausdrücklich auf ihre Mitglieder und Freunde hinzuwirken, damit das
Taubenfüttern eingestellt wird, um die Attraktion bestimmter
städtische Plätze für Tauben nicht noch zu vergrößern.
Mit freundlichen Grüßen
(i.A. Markus Kienle)
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