Aktionsgruppe Biber
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Umfrage zur
Ulmer Gemeinderatswahl 1999
zum Tierschutz
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Antworten von Kandidat
Dr. Bruno Waidmann
(FDP, Listenplatz 1)
Sehr geehrter Herr Dr. de la Fuente,
gerne beantworte ich Ihre Fragen.
Tierschutz
allgemein:
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Während alle anderen
Bundestagsfraktionen die Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz
befürworten, haben Teile der CDU/CSU-Fraktion noch Bedenken dagegen.
Wie ist Ihre Meinung?
Die FDP fordert seit Jahren die Verankerung des
Tierschutzes im Grundgesetz.
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Viele Tierschutz-Vorschriften
der EU sind als Kompromiß zwischen den Interessen mehrerer Länder
aus unserer Sicht viel zu lax, doch ist es stets möglich, national strengere
Vorschriften zu erlassen. Wären Sie dafür, daß Deutschland
beispielsweise bei der Geflügelhaltung oder bei Tiertransporten strengere
Vorschriften erläßt?
Als Mitglied des Tierschutzvereins bin ich
selbstverständlich dafür, daß Deutschland bei der
Geflügelhaltung oder bei Tiertransporten noch strengere Vorschriften
erlässt.
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Stellen Sie sich als Wahlplakat
ein Bild von Ihnen vor mit einem Tierschutz-Wahlslogan. Wie würde Ihr
Slogan lauten?
"Tierschutz muß ins Grundgesetz"
Tierschutz kommunal:
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Der Ausbau des derzeitigen Bärenzwingers zu einem
Freigehege, das diesen Namen auch verdient, wird derzeit von 34 der 40
Stadträte unterstützt. Außerdem haben wir über 6000
Unterschriften von Bürgern gesammelt. Der Denkmalschutz ist
grundsätzlich mit unseren Vorschlägen einverstanden. Sind Sie auch
für eine Erweiterung des Zwingers nach hinten hin in den Innenraum des
Fort Friedrichsau?
Ja.
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Die Stadt Ulm hat Rücklagen
in Höhe von 17 Millionen DM, die sie ursprünglich für die
neue Straßenbahn ausgeben wollte (und die jetzt wohl hauptsächlich
für den anderweitigen Ausbau des Nahverkehrs verwendet werden sollen).
Sind Sie angesichts dieser Tatsache der Meinung, daß sich die Stadt
Ulm den Ausbau des Bärenzwingers nicht leisten kann, der nach uns
vorliegenden Kostenschätzungen größenordnungsmäßig
500 000 DM, also 3% von obiger Summe, kosten dürfte?
Die Stadt Ulm hat mit die höchste
Pro-Kopf-Verachuldung aller vergleichbaren Städte.
Den gesamten Ausbau des Bärenzwingers wird auch
die Stadt nicht leisten können.
Ich bin der Meinung, daß die Tierfreunde in Ulm
und in der Region aufgefordert werden sollten, zu spenden.
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In Heidelberg und Leimen (und
vielleicht auch anderswo) gilt für Hunde aus dem Tierheim eine zeitlich
befristete Hundesteuer-Befreiung. Wären Sie mit einer Hundesteuer-Reform
mit folgenden Eckwerten einverstanden:
- zeitlich befristete Hundesteuer-Befreiung für Tierheim-Hunde, z.B.
für 3 Jahre
- gleicher Steuersatz für Zweit-, Dritt- usw. -Hunde (statt doppeltem
Satz)
- keine Steuervergünstigungen bei gewerblich gehaltenen Hunden einschl.
solchen von Züchtern?
Ich bin dafür, daß für Hunde
im Tierheim überhaupt keine Steuer bezahlt werden
sollte.
Der Steuersatz für Zweit-, Drift- oder mehrere
-Hunde sollte gleichbleiben.
Keine Hundesteuer für Wach-, Schutz-, Blinden-
oder Jagdhunde.
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Das Tierheim in Ulm arbeitet
seit Jahrzehnten am Rande des Ruins, nicht weil schlecht gewirtschaftet wird,
sondern weil eine einigermaßen anständige Unterbringung der Tiere
seinen Preis hat. In letzter Zeit sind zwar die Zahlungen der Städte
und Landkreise ans Tierheim erhöht worden, sind Sie dennoch für
eine weitere Verbesserung der städtischen Hilfe, beispielsweise durch
Erlassen oder Rückspenden der Müllgebühren oder der Gebühren
für Strom/Wasser?
Die Stadt und die Gemeinden des Landkreises
sollten einen höheren Beitrag zum Tierheim leisten, so daß auch
die Gebühren problemlos bezahlt werden können.
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Die Katzenhilfe Ulm/Neu-Ulm
trägt durch ihre Kastrations- und Sterilisationskampagnen von wilden
Katzen dazu bei, die Zahl der Katzen in Ulm und Neu-Ulm zu verringern und
das Tierheim zu entlasten, ohne einen Pfennig Zuschüsse von kommunaler
Seite zu bekommen. Halten Sie einen solchen präventiven Ansatz für
unterstützungswürdig?
Auch hier gilt: Tierfreunde und Mitglieder des
Tierschutzvereines sollten versuchen, ohne Zuschüsse von kommunaler
Seite auszukommen.
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Die derzeitige Führung
der Blau im Stadtbereich birgt für Jung-Enten tödliche Gefahren.
So dürfte dieses Jahr kein einziges Entchen im Fischerviertel überlebt
haben. Würden Sie für ein kleines "Stadtqualitätsprogramm"
für Enten eintreten, d.h. für eine systematische Beseitigung von
Gefahrenstellen und evtl. für die Errichtung von Brutinseln?
Ich bin für eine systematische Beseitigung von
Gefahrenquellen in der Blau und die Einrichtung von Brutinseln - meine aber,
daß der Entenbesatz in Stadtgebiet relativ hoch ist.
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Taubenkot ist
nachgewiesenermaßen kein besonderes hygienisches Problem, aber trotzdem
ein Problem. Viele Städte, darunter auch Ulm, versuchen, es mit einem
Taubenfütterungsverbot zu lösen. Tierschützer treten hingegen
für die flächendeckende(!) Einrichtung von Taubenhäusern (z.B.
in Schulen, Parkhäusern und anderen städtischen Gebäuden)
in denen Geburtenkontrolle dadurch betrieben wird, daß in den Nestern
echte Eier durch Gipseier ausgetauscht werden. Würden Sie im Fall Ihrer
Wahl einen derartigen Vorschlag unterstützen?
Ich bin dafür, daß Tauben nur in Notzeiten,
z.B. im Winter, gefüttert werden.
Die Einrichtung von Taubenhäusern ist eine gute
Idee und könnte zum Beispiel von Schulen im Rahmen einer Projektwoche
angegangen werden. Taubeneier durch Gipseier in den Nestern au ersetzen erscheint
mir ein vielversprechender Ansatz, die Taubenpopulation zu verringern.
Mit freundlichen Grüßen
(gez. Dr. B. Waidmann)
Kreisvorsitzender der F.D.P. Ulm
Spitzenkandidat für die Kommunalwahl
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